Mund-Nasen-Trennplatte MNT oder Gaumenplatte
Wenn eine Gaumenfehlbildung im weichen und harten Gaumen vorliegt wird innerhalb der ersten Tage nach der Geburt die Mundhöhle mit einem Intraoral-Scanner auch 3D-Druck genannt, präzise erfasst. Mithilfe der Bildgebung kann eine Mund-Nasen-Trennplatte hergestellt werden.
Die danach gefertigte Kunststoffplatte aus weichem oder hartem Material trennt die Mundhöhle von der Nasenhöhle und bringt die Zunge in eine physiologische Position. Das Trinken wird dadurch erleichtert. Die Zunge kann sich nicht mehr in die Spalte legen, dadurch wird diese enger. Die Mund-Nasen-Trennplatte wird in der Regel nur zum Reinigen aus dem Mund entfernt. Es genügt, wenn Sie die Mund-Nasen-Trennplatte mit warmem Wasser abspülen, allfällige Reste der Haftcreme lassen sich mit dem Finger entfernen.
Manche Kinder trinken ohne Mund-Nasen-Trennplatte geschickter an der Brust. Vielleicht passt danach Ihre Burst besser in den Mund des Babys. Nehmen Sie die Mund-Nasen-Trennplatte nur zum Stillen aus dem Mund und setzten Sie diese anschliessend wieder ein.
Es gibt auch Zentren, die keine Mund-Nasen-Trennplatte anfertigen.
Einen andern Weg ging die Hebamme Ulrike Giebel mit der Giebellinus-Methode. Als betroffene Mutter massierte sie ihren beiden Kindern die Milch direkt in den Mund.
Operationen
Am Interdisziplinären Spaltzentrum des Luzerner Kantonsspitals verschloss PD Dr. Dr. Johannes Kuttenberger den harten und weichen Gaumen im Alter von ca. 6-8 Monaten. Danach erübrigte sich die Mund-Nasen-Trennplatte und ein normales Stillen ohne Hilfsmittel wurde möglich, weil das Kind mit dem verschlossenen Gaumen einen Unterdruck aufbauen konnte.
Bei einer breiten Lippen-Kiefer-Gaumenfehlbildung wurde in einer Folgeoperation die Lippe etwas später verschlossen.
Nach der Gaumen- und Lippenplastik bekommen die Kinder keine Magensonde, sie dürfen trinken, wenn sie mögen. Von der Brust, mit der Flasche oder dem Feeder bekommen sie die Milch in den Mund geträufelt. Zur Heilung schützt die sogenannte Verbandsplatte am Gaumen die kritische Stelle. Zur Beruhigung ist der Finger oder Schnuller im Mund nicht verboten. Meistens empfindet das Kind jedoch Gegenstände im Mund unangenehm oder schmerzhaft und verzichtet von selber darauf.